Der Satz "Wer heilt, hat recht" wird häufig als eine Art Rechtfertigung alternativer Behandlungsformen angeführt. Edzard Ernst hält diese Auffassung hingegen für einen Trugschluss. Als Professor am weltweit ersten Lehrstuhl für Komplementärmedizin in Exeter hat er jahrelang die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit alternativer Therapien untersucht und plädiert dafür, die Maxime vom Kopf auf die Füße zu stellen: "Wer recht hat, heilt".
Denn der Verweis auf Erfahrung und anekdotische Krankenberichte können klinische Studien und wissenschaftliche Evidenz nicht ersetzen. Edzard Ernst erläutert, auf welcher Grundlage eine gute Behandlung zu erwarten ist, und deckt die Schwächen alternativer Heilmethoden auf.
Nicht derjenige, der "heilt", hat recht, sondern derjenige, der belegen kann, dass die verwendete Therapie tatsächlich die Ursache des Behandlungserfolgs war. Nur so ist es möglich, Fortschritte zu machen, und nur so erhalten Kranke die jeweils wirksamste Therapie.