Natürlich ist Berlin schräg, und wie. Eine ganz besondere künstlerische Interpretation ist das Werk von Rudolf Stüssi, der die Verrücktheit, Individualität und Lebendigkeit der Metropole auf den Punkt bringt. Der Künstler dynamisiert die betrachtete Welt, seine bewegten Bildräume changieren virtuos zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Alltäglichem und Phantastischem. Er transformiert Gesehenes und Erlebtes in seinen Bildmotiven aus über 30 Jahren.
Schräg sind sie, weil der Maler sie in einer - wie er es beschreibt - "5. Perspektive" darstellt, die den Bildern eine lebendige Körperlichkeit verleiht und die Wirklichkeit in ein "angenehmes Wanken" versetzt. Diese atmosphärische Bewegung belebt alles, verweist aber auch auf die Unbeständigkeit unserer Welt. Autobiografische Erzählungen durchziehen das Buch und vermitteln auf einer zweiten und sehr persönlichen Ebene die Beziehung Stüssis zu den jeweiligen Orten.
