Dieses Buch behandelt die gegenwärtig im Gange befindliche Zeitwende in der Weltgeschichte. Die liberale, multilaterale, regelbasierte und weitgehend westlich geprägt Weltordnung ist im Zuge eines aufkommenden neuen Großmächtewettbewerbs ernsthaft ins Wanken geraten.
Wirtschaftlich hat sich der Kapitalismus weltweit durchgesetzt, allerdings in unterschiedlichen Ausprägungen: Ein weitgehend hemmungsloser Kapitalismus in den USA, ein sozialpolitisch gebändigter Kapitalismus in Europa und eine Vielfalt unterschiedlicher Kapitalismen in Süd-Korea, Taiwan und Singapur als Beispiele. China verfolgt einen staatlich gelenkten autoritären Kapitalismus. Diese verschiedenen Formen stehen im Wettbewerb miteinander.
Politisch bestehen zwischen diesen Nationen grössere Unterschiede. Im zersplitterten Westen sind unterschiedliche liberal-demokratische Regierungsformen vorherrschend. Für China ist die marxistisch-leninistische Kaderpartei mit ihrem autoritären Führungsstil massgebend.
Die aktuelle und künftige globale Entwicklung wird durch einen wirtschaftlichen und politischen Systemwettbewerb zwischen China und dem fragmentierten «Westen» geprägt. Die COVID-19 Krise wirkt bei dieser Entwicklung wie ein Brandbeschleuniger und der Ukraine-Krieg verschärft und akzentuiert diese Problematik. Szenarien zeigen drei mögliche neue Weltordnungen.
In der Weltgeschichte ist eine Zeitenwende im Gange. Die liberale, multilaterale und regelbasierte Ordnung, wie sie weitgehend vom Westen geprägt worden ist, wird durch einen Machtkampf der Großmächte infrage gestellt.
Wirtschaftlich hat sich der Kapitalismus weltweit durchgesetzt, allerdings in den USA, Europa und China in unterschiedlichen Ausprägungen.
Das Buch zeigt auf, wie die USA, Europa und China die neue Weltordnung sehen und sie durchzusetzen versuchen. Gegenwärtige Entwicklungen werden zu drei Szenarien möglicher Weltordnungen verdichtet und analysiert. Welches Szenario ist am wenigsten konflikt- und krisenanfällig? Und besteht die Chance, diese Entwicklung positiv zu beeinflussen?
Die Autoren
Dr. Beat Hotz-Hart ist Professor em. der Universität Zürich für angewandte Volkswirtschaftslehre und war langjähriges Mitglied des höheren Kaders der Bundesverwaltung der Schweiz in den Ressorts Bildung, Forschung und Innovation.
Dr. Johann Bucher war über 30 Jahre in verschiedenen Funktionen und an verschiedenen Orten, unter anderem als Botschafter in Moskau, im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten.
Dr. Hans Werder war zunächst in der politikwissenschaftlichen Forschung tätig und hat dann Karriere im öffentlichen Dienst gemacht, zuletzt als Generalsekretär des schweizerischen Verkehrs-, Energie- und Umweltministeriums (UVEK).