Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Zur Zeit der Jahrtausendwende ist Peter Zumthor zu einer Stilikone des Schweizer Bauens avanciert. Mit seinen Projekten war er in der Presse nahezu dauerpräsent. Als Alpenkantonarchitekt verschrien, als Globalplayer der Schweiz gefeiert, scheint sich in seinen Bauten das auszudrücken, was das typisch schweizerische, das Heimelige ist. Doch was genau ist das? Die Identität der Schweiz bildet sich einerseits aus einem Image, dem Selbstbild der Schweiz, und andererseits aus Klischees. Zumthor scheint in seiner Arbeit bestimmte Aspekte der Identität zu nutzen, um mit seiner Architektur Vorstellungen von "Heimat Schweiz" und der damit verbundenen regionalen Identifikation zu erwecken. In Zeiten der Globalisierung sind regionale Prozesse wieder vermehrt zu beobachten; die soziologische Forschung untersucht dies seit längerem. Der einheitliche Tenor dieser Forschungen ist, dass der Bezug auf die Wurzeln eines bestimmten Gebietes als Gegenreaktion zur vermehrten Internationalisierung zu beobachten ist. Zumthor gilt als DER Schweizer Architekt und hat seinen eigenen architektonischen Beitrag zur Debatte um regionale Identitätsprozesse in einer sich globalisierenden Welt geschaffen.