Japan, das Land des Lächelns, der Höflichkeit, der minimalistischen Ästhetik - es ist im Trend. Es strahlt die Faszination des Geheimnisvollen Unergründlichen aus, das sich auf kurzen Ferienreisen kaum ergründen lässt. Patrick Rohr hat sich mit einem SRF-Fernsehteam aufgemacht und ist in die fremde Kultur eingetaucht. Sein Werkzeug ist die Kamera, seine Motivation Neugier. Patrick Rohr gelingen trotz kultureller Distanz überraschend persönliche Porträts: Er nimmt uns mit zu Begegnungen mit Fischern im Gebiet von Fukushima; ins Kloster zu einem 80-jährigen Zenmeister; in Bars mit ausge- lassenen Salarymen (Angestellten), die nach einigen Drinks bis in alle Nacht weiterarbeiten; in eine Manga-Agentur, in der eine Batterie junger Zeichner sich mit Hingabe jedem Detail widmet; zum No-Masken-Schnitzer, der auch nach 40 Jahren angibt, noch ein Lernender zu sein; zu der 100-jährigen Frau, die zwei Weltkriege erlebt hat. Dabei lässt sich der passionierte Fotograf von Widersprüchen leiten, lotet die Gegensätze zwischen Stadt und Land, zwischen Tradition und Moderne, zwischen sichtbarem und unsichtbarem Privatleben aus. Das Resultat ist ein Bildband fernab jeglicher Klischees, dafür mit anrührenden, faszinierenden und stillen Bildern, begleitet von sehr persönlichen Porträts und Reportagen und ergänzt mit Hintergrundwissen über die gesellschaftlichen Herausforderungen im modernen Japan.