AUS DEM L ITERARISCHEN »Brachland« des 19. Jahrhunderts hat sich in Oberschwaben nach 1945 eine höchst lebendige »Literaturlandschaft der Kontraste« entwickelt (Peter Renz). Angeregt und gefördert von Martin Walser, dem Großschriftsteller von nationalem Rang, als selbstlosem und begeisterungsfähigem »Seelsorger« und »Patron« melden sich mittlerweile in der zweiten Generation Autorinnen und Autoren zu Wort, die vielfach weit über die Region hinaus Beachtung und Anerkennung gefunden haben und finden. Auch sind, wiederum maßgeblich angestoßen von Martin Walser, Institutionen der Literaturförderung entstanden, die wie das Literarische Forum Oberschwaben, die Meersburger Autorenrunde oder die Stiftung Literaturarchiv Oberschwaben (neuerdings Literaturstiftung Oberschwaben) zu wichtigen Kristallisationszentren des literarischen Austauschs sowie der Talentsuche geworden sind. Hervorgegangen aus einer Tagung spüren neun ausgewiesene Kenner der Literaturlandschaft Oberschwaben den Voraussetzungen, Protagonisten und spezifischen Inhalten dieses bemerkenswerten literarischen Aufbruchs einer ländlichen Region nach und erkunden das Bild, das die Literaten von ihrer oberschwäbischen Heimat zeichnen.