János Starker (1924-2013) wird von vielen als der größte Meister des Cellospiels im 20. Jahrhundert
angesehen. Geboren in Budapest als dritter Sohn jüdischer Eltern aus Polen und der Ukraine, erhielt
er schon fünfjährig Cellounterricht. Mit acht Jahren unterrichtete er selbst, mit elf Jahren gab er
sein erstes Konzert, mit 14 Jahren sprang er als Solist in Dvorák Cellokonzert ein. Starker war eine
unumstößliche Autorität von höchster technisch-tonlicher Kultur und bei allem Glanz nüchtern das
Wesentliche erfassender Musikalität. Zugleich setzte er mit seinen Aufnahmen ein unübertrefflich
scheinendes Maß cellistischer Professionalität für kommende Generationen.
Zuzana Ruzicková war eine der großen Cembalistinnen ihrer Generation. Geboren am 14. Januar 1927 in
Pilsen in eine jüdische Familie, sollte sie 15-jährig ihr Studium bei Wanda Landowska in Paris
beginnen, doch dem kam die deutsche Besetzung der Tschechoslowakei zuvor. Theresienstadt, Auschwitz
und Bergen-Belsen hießen die grauenhaften Stationen ihres jungen Lebens, bis sie nach der Befreiung
zurück nach Pilsen kam und in mehrjähriger Arbeit mit unerschütterlicher Disziplin wieder ihre
vormaligen manuellen Fähigkeiten erlangte. 1951 trat sie als Cembalistin erstmals öffentlich auf und
1956 eröffnete ihr der Gewinn des ersten Preises im Münchner ARD-Wettbewerb den Weg zu einer
internationalen Karriere.
Mit János Starker und Zuzana Ruzicková trafen in Schwetzingen 1971 zwei höchst versierte, legendäre
Bach-Spieler aufeinander, die ihre immense Erfahrung zu einem ebenso hochpräzisen wie energetisch
schlüssigen Wechselspiel von singulärem Rang bündelten. So war es auch eine Angelegenheit des
gegenseitigen Respekts, dass beide im Recital nicht nur als Duo, sondern auch mit substanziellen
solistischen Beiträgen auftraten. Diese Aufnahme ist das Zeugnis der Begegnung zweier
außergewöhnlicher Musiker.