Wer moderne Erzählungen, moderne Gedichte, etwa einen Roman von Franz Kafka oder ein Gedicht von Paul Celan, liest, ist häufig ratlos, weil ihm der Zugang zu solch künstlerisch neuartigen Texten fehlt. Hier setzt der vorliegende Band an, indem er literarische Kategorien aufzeigt, mit denen sich das wirklich Neue moderner Texte adäquat beschreiben lässt.
Der Band berücksichtigt über die klassische Moderne hinaus auch die jüngsten Entwicklungen innerhalb der Post- und der Spätmoderne: von den subkulturellen Formen der Literatur (Pop, Beat, Rap, Slam Poetry) bis zur digitalen Literatur (Hypertext, Handy-Roman).
Andreottis Buch wendet sich, schon seiner leserfreundlichen Darstellung und vielen Textbeispiele wegen, an ein breites literarisch interessiertes Publikum, aber auch an Autorinnen und Autoren, die nach neuen Formen des Schreibens suchen.
Jeder, der moderne Romane und Gedichte liest, nimmt, oftmals bestürzt, ihren z. T. radikalen Bruch mit den überkommenen literarischen Formen und Normen wahr. Aber warum schreiben moderne Autoren anders, haben sie neue Formen und Techniken des Schreibens entwickelt? Und um was für Formen handelt es sich denn? Ausgehend vom gewaltigen geistigen Wandel seit Beginn des letzten Jahrhunderts, unternimmt Andreottis Standardwerk den Versuch, diese neuen Formen und Techniken, vom Montageroman bis hin zur digitalen Lyrik, an vielen Textbeispielen zu beschreiben. Dabei wird die traditionelle Literatur (z. B. der Bau der Novelle im Vergleich zu dem der modernen Kurzgeschichte) stets mit einbezogen. Das Buch wendet sich an Germanisten so gut wie an Liebhaber der Literatur und an praktizierende Autoren, die nach neuen Formen des Schreibens suchen.
"Ich habe in diesem Buch mehr gefunden, als ich gesucht habe. Mein Eindruck: ein Buch von unendlicher Brauchbarkeit."
Martin Walser