Ein existentialistisches Meisterwerk - "Sand" entführt in die heißen Weiten der Sahara und in die Abgründe der menschlichen Identität.
Wolfgang Herrndorfs preisgekrönter Spionagethriller Sand erzählt die Geschichte eines namenlosen Protagonisten, der sich orientierungslos in den Weiten der Wüste wiederfindet. Geplagt von Amnesie versucht er verzweifelt, seine Identität und den Grund für seine Anwesenheit in der lebensfeindlichen Ödnis zu ergründen.
Herrndorf entführt den Leser in eine Welt zwischen Realität und Rausch, in der nichts so ist, wie es scheint. Mit scharfem Witz und skurrilen Wendungen schafft er eine Atmosphäre der Verunsicherung, die den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält. Eine Parodie auf das Spionage-Genre, die gleichzeitig als tiefgründige Reflexion über Identität, Existenzialismus und Nihilismus gelesen werden kann.
Sand ist ein Werk, das lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt - ein moderner Klassiker der deutschen Gegenwartsliteratur, der zurecht mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. Tauchen Sie ein in die flirrende Hitze Nordafrikas und begleiten Sie Herrndorfs Antihelden auf seiner Odyssee durch eine Welt jenseits moralischer Gewissheiten.
«Er aß und trank, bürstete seine Kleider ab, leerte den Sand aus seinen Taschen und überprüfte noch einmal die Innentasche des Blazers. Er wusch sich unter dem Tisch die Hände mit ein wenig Trinkwasser, goss den Rest über seine geplagten Füße und schaute die Straße entlang. Sandfarbene Kinder spielten mit einem sandfarbenen Fußball zwischen sandfarbenen Hütten. Dreck und zerlumpte Gestalten, und ihm fiel ein, wie gefährlich es im Grunde war, eine weiße, blonde, ortsunkundige Frau in einem Auto hierherzubestellen.»
Herrndorf verfügt über einen ganz ungewöhnlichen Ton, der das Höchste mit dem Alltäglichen, Selbstverständlichen mischt, ohne dass es je wie Komplexitäts-Bastelei aussähe.